Naturmaterialien in der Innenarchitektur | Moos & Kork
In den letzten Jahren ist das Interesse an Naturmaterialien in der Innenarchitektur stark gestiegen. Der Wohntrend „Hygge“ machte den Anfang. Holz und Wolle wurden immer beliebter im Innenausbau. Dann kam die Pandemie, und viele Menschen entdeckten die Natur aufs Neue. Lange Spaziergänge und viel Zeit im Freien halfen, Körper und Seele zu entspannen. Diese Verbundenheit mit der Natur möchten viele nun auch zu Hause spüren. Wie kann man sich auf einfache Weise mehr davon ins Haus holen? Um das zu erreichen, gibt es mehrere Möglichkeiten.
Natürlich wohnen mit den richtigen Accessoires
Mehr Natur ins Haus zu lassen bedeutet nicht unbedingt eine Totalrenovierung. Stattdessen kann man mit viel Holz, Kork, Stein, Moos und anderen Naturmaterialien bei Möbeln und Accessoires Akzente setzen. Lammfelle auf Stühlen, ein schöner Holztisch oder ein Schneidebrett aus Stein stellen eine Verbindung zu draußen her und lassen einen Raum wärmer wirken. Kupfer kommt ebenfalls aus der Natur und ist von Haus aus leicht antibakteriell, was ihn besonders in Coronazeiten zu einem beliebten Material macht. Bambus wird aus einer Lianensorte gewonnen und in Asien, Afrika und Südamerika bereits seit Jahrhunderten zum Bauen verwendet. Er ist hierzulande meist in Form von Küchenutensilien, Gartenmöbeln und als Bodenbelag anzutreffen. Bambus wird ebenfalls gerne im Rahmen des neuen Einrichtungstrends Japandi, einer Mischung aus japanischen und skandinavischen Einrichtungsstil, genutzt. Auch Rattan ist besonders in Asien beliebt. Möbel aus diesem Material sind langlebig und durch ihr geringes Gewicht eine gute natürliche Alternative zu Holz oder Metall. Dabei sorgen sie für ein ebenso behagliches Raumgefühl und fassen sich schön an.
Oberflächenkontraste
Damit ist eine abwechslungsreiche Kombination aus Oberflächen im Innenraum gemeint. Von weich bis grob, von gestrickter warmer Decke oder geknüpftem Teppich bis hin zu rauem Holz kann alles dabei sein. Haptische Elemente wie ein weiches Moosbild oder eine angenehm warme Paneele aus Kork regen die Sinne an und lassen die Innenräume weniger gleichförmig wirken. Geschwungene, klare Linien geben den Ton an.
Die Farbpalette
Natürlich wohnen bedeutet nicht, dass ein Zuhause nun ganz in Braun und Beige gehalten werden muss. Die meisten Farben kommen schließlich aus der Natur. Sie können mit Blumen bunte Akzente setzen und ihr Zimmer mit einer Moos-Wandverkleidung begrünen, deren Farben dank Konservierung erhalten bleibt. Helle Wandfarben reflektieren Licht besser und schaffen eine warme Raumatmosphäre, vorausgesetzt, man wählt ein warmes Naturweiß und keine Wandfarben mit einem Blaustich. Sie können mit der richtigen blauen Farbe jedoch ein visuelles Highlight setzen. Hier lohnt sich eine Beratung.
Die Moos – Wandverkleidung im Innenausbau
Moos auf einzelnen Wänden setzt Akzente im Raum und mildert optisch die Härte der Oberfläche. Es ist pflegefrei und dabei völlig natürlich. Moos wird entweder auf zertifizierten Farmen angebaut oder in freier Wildbahn geerntet. Stabilisiertes Moos wird nicht einfach getrocknet, das würde es trocken und brüchig machen. Stattdessen wird es in einem schonenden Konservierungsverfahren haltbar gemacht. Anschließend wird es manuell sortiert und verarbeitet, was die hohe Qualität garantiert. Beim Konservierungsprozess wird das Wasser in der Pflanze durch Glycerin und Lebensmittelfarbe ersetzt. So kann es jahrelang Wände verschönern und ist danach biologisch abbaubar, ein weiter Vorteil bei der Verwendung im Innenausbau. Und man ist dabei nicht auf eine einzige Farbe beschränkt: Moos kann bei der Konservierung in jede gewünschte Farbe getaucht werden.
Es gibt verschiedene Moosarten, die sich in Farbe und Form unterscheiden und so zu den unterschiedlichsten Innenräumen passen. Flachmoos wachst als eine Art Matte auf der Erde oder kleineren Felsen. Da es, wie der Name schon sagt, sehr flach wächst, wird es oft als Basis für Moosprojekte verwendet. Kugeliges Moos wächst in Klumpenform und bringt so Tiefe in die Moos-Wandverkleidung. Am beliebtesten ist das sogenannte Island Moos. Dabei ist es in Wahrheit eine Flechte, die in Ländern wie Norwegen und Finnland wächst. Island Moos braucht eine sehr spezielle Umgebung, sodass es nicht gezielt gezüchtet werden kann. Da es ein Hauptnahrungsmittel von Rentieren ist, wird dieses Moos nur in bestimmten Regionen geerntet, in denen keine Rentiere vorkommen. So wird auch bei der Ernte von Moos auch die Umwelt geachtet.
Vorteile einer Moos-Wandverkleidung
Ein Bild aus Moos sorgt für mehr Tiefe im Raum und liefert ein haptisches Erlebnis. Moos-Wandverkleidungen werden von Floristen per Hand erstellt und können je nach Kundenwunsch geformt werden. Als Wandverkleidung reduziert Moos Lärm und filtert die Luft. Auch für Büros ist es gut geeignet, da nicht gewässert werden muss und keiner Pflege bedarf. Da bei der Konservierung auch Salz verwendet wird, sind Moosbilder und Moospaneele nicht anfällig für Bakterien. Und sie sind schwer entflammbar (Brandschutzklasse B1), sodass man sich auch bei naturnaher Inneneinrichtung keine Sorgen um eine etwaige Brandgefahr machen muss.
Kork
Dieses Material wird aus der Rinde der Korkeiche gewonnen. Da der Baum dabei nicht gefällt werden muss, nimmt er keinen Schaden. Das macht Kork zu einem sehr nachhaltigen Material. Kork ist sehr elastisch, angenehm warm und strapazierfähig. Wer die typische Korkoptik nicht mag, kann auch auf Pannelen aus Kork mit einer Designoberfläche zurückgreifen. Das Material hat noch einen weiteren Vorteil: Es hilft gegen Wärmeverluste und hilft somit, die Räume energieeffizienter zu machen. In Zeiten steigender Energiepreise ein wichtiges Kriterium.
Möchten Sie die Akustik eines Raumes verbessern, so sind Korkpaneele für die Wand eine gute Wahl. Es gibt sie in den unterschiedlichsten Farben und Formen.
Egal, für welche Art von Naturmaterialien Sie sich entscheiden, stellen Sie sicher, dass sie qualitätsgeprüft sind, damit Sie lange an ihnen Freude haben.